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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 365

1849 - Münster : Coppenrath
365 Gothen bezeugten ihr verehrendes Andenken des großen Todten auf eine sonderbare Weise. Sie leiteten, heißt es, den der Stadt vorbei fließenden Fluß Busento ab, begruben in dessen | Bette Manch nebst großen Schätzen und ließen dann wieder'^ dem Wasser seinen vorigen Lauf, auf daß unbekannt bleibe tue ; Stätte, wo der Gothenheld von seinen Siegen ruhe. Sein ( Schwager Athaulf (Adolf), ein tapferer, edelmüthiger und v schöner Mann, war sein Nachfolger. Dieser söhnte sich mit Ho- ^ norius aus, heirathete dessen Schwester Placidia, die er aus Nom als Gefangene mitgenommen hatte, und führte der Über- ? einkunft gemäß seine Gothen aus Italien weg nach Gallien. Hier gründete Athaulf und, nach dessen Ermordung (415), sein u Nachfolger Wallia das westgothische Reich, das anfangs von der Garonne bis zum Ebro sich erstreckte und Tolofa (Tou- louse) zur Hauptstadt hatte, später aber, nach dem Abzug der Vandalen und Alanen nach dem nördlichen Afrika, allmälig auch die übrigen Provinzen von Spanien umfaßte. Placidia war nach dem Tode ihres Gemahles an den Hof nach Ravenna zu- rückgekehrt und vermählte sich hier (417) mit dem ausgezeich- neten Feldherrn Constantius, der auch von selnem Schwager zum Mitregenten ernannt wurde; und als dieser schon im Jahre 421 starb, verließ die Wittwe mit ihren unmündigen Kindern Valen- tinianus und Honoria den argwöhnischen Hof und ging nach Constantinopel. Nach des Honorius Tode im Jahre 423 bemächtigte sich sein Geheimschreiber (primicerius notariorum) Johannes mit Hülfe des Obristen der Leibwache, Aetius, des Thrones. Allein der Kaiser des oströmischen Reiches, Theodosius Ii., wollte den Usurpator nicht anerkennen. Er ernannte seinen Vetter, den Sohn des Constantius und der Placidia, den sechsjährigen Va- lentinian, zum Augustus, und dessen Mutter zur Regentin des Reiches und schickte den jungen Kaiser im Geleite eines großen Heeres nach Italien. Die Feldherrn des Theodosius schlugen das Heer des Usurpator, nahmen ihn selbst in Ravenna gefan- gen und schickten ihn nach Aquileja, wo Placidia ihn enthaupten ließ. Aetius, der von dem Usurpator abgeschickt worden war, die Hunnen zur Hülfe herüberzuholen, langte plötzlich mit 60,000 Mann an. Allein er unterwarf sich dem rechtmäßigen Kaiser

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 289

1849 - Münster : Coppenrath
289 jetzt die Flucht, und mehre von ihnen reiseten sogleich in ihre Provinzen ab. Um so ungestörter konnte seitdem M. Antonius seine ehrsüchtigen Plane verfolgen und alle Mittel der List und der Verführung dgzu in Bewegung setzen. Den frechsten Miß- brauch trieb er mit Cäsar's hinterlassenen Papieren, indem er alles, was ihm beliebte, für niedergeschriebene Anordnungen des Diktators ausgab. Unter solchem Vorwände erließ er fast täg- lich neue Verfügungen, vertheilte oder verkaufte Ämter, Pro- vinzen, Güter, Privilegien, Bürgerrecht ganz nach Willkür, und die aufgebrachten Geldsummen verwandte er zu stets neuen An- werbungen für seine Partei. Es ward immer sichtbarer, daß er nach der Alleinherrschaft strebe und die Rolle seines gefallenen Freundes fortspielen wolle. Allein wider Erwarten stieß er hiebei auf einen gefährlichen Nebenbuhler. Als Haupterben hatte Cäsar einen Enkel seiner Schwester, den neunzehnjährigen Octavian eingesetzt und ihn zu seinem Adoptivsöhne ernannt. Dieser Jüngling befand sich damals, zum Betriebe der griechischen Wissenschaften, zu Apollonia in Jllyrien und erwartete den Diktator, um mit ihm gegen die Parther zu ziehen; als er die traurige Kunde von dessen Tode erhielt. Voll hoher Erwartung kehrte er sofort über Brundu- ssum nach Rom zurück und sah sich hier in kurzer Zeit von den Hauptleuten und Veteranen Cäsar's umströmt. Hiedurch er- muthigt beschloß er, sich nicht nur zum Erben des Namens und Reichthumes, sondern auch zum Erben der Macht seines Vaters zu machen und ließ hiezu kein Mittel unversucht2). M. Anto- nius durchschauete bald die ehrsüchtigen Absichten des Jünglings und suchte denselben auch dadurch entgegen zu wirken, daß er unter eitlen Vorwänden ihm die Erbschaft vorenthielt. Der junge Cäsar Octavianus aber — so hieß er nach der Adoption — ließ nun sein eigenes Vermögen öffentlich verstei- gern, um dem Volke die ihm ausgeseyten Vermächtnisse zu be- zahlen. Durch Freundlichkeit im Umgänge, durch reiche Ge- schenke, glänzende Feste und Spiele gewann er sich immer mehr die Liebe des Volkes und besonders der Veteranen, die sich in 9 Cum periculo potius sumina, quam tuto humilia proposuit sequi. Vellej. Ii. 61. Weltrr, Geschichte der Romer- 19

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 349

1849 - Münster : Coppenrath
349 Gott der Christen gewonnen worden 2> Daher entließ er noch im Jahre 313, in Übereinstimmung mit seinem Schwager Lici- nius, das berühmte Toleranzediet von Mailand, wel- ches den Christen allgemeine Religionsfreiheit im ganzen Um- kreise des Reiches gewährte. Aber auch zwischen den beiden verschwägerten Monarchen war die Eintracht nur von kurzer Dauer. Schon im Jabre 314 brach ein Krieg unter ihnen aus, in welchem Licinins nach zwei Niederlagen besiegt und zur Abtretung Jllyricum's genöthigt wurde. Der nun wiederhergestellte Friede unter den beiden Ne- benbuhlern wurde im Jahre 323 durch einen neuen Krieg un- terbrochen, der zu Wasser und zu Lande geführt wurde. Lici- nius erlitt auch dieses Mal zwei Niederlagen, zu Lande bei Adrianopel, zur See bei Chalcedon, und dankte jetzt ab unter Vorbehalt des Lebens, erlitt aber dennoch in Thessalonich den Tod; ein Schicksal, welches auch bald der eilfjährige Knabe Li- cinius und der hoffnungsvolle Crispus, Constantin's erstgebore- ner Sohn aus der Ehe mit Minervina, hauptsächlich auf An- stiften der ränkevollen Stiefmutter Fausta, theilen mußten. Letz- tere empsing, der Schuld überführt, den verdienten Lohn. So war nun Constantin, welchem für seine ehrsüchtigen Plane selbst das Blut des Schwagers, Neffen, Sohnes und Weibes nicht zu theuer gewesen war, unbestrittener Alleinherrscher des gesammten römischen Reiches. 2) Constantin war inne geworden, sagt sein Geschichtschreiber, daß er eines über Heeresmacht erhabenen Beistandes bedürfte. Der Tand der Götzen, der Orakel, der Zauberkünste, dem die Kaiser seiner Zeit umsonst vertraut hatten, leuchtete ihm ein. Er wandte sich mit Gebet an den Einen Gott, den sein Vater, zwar nicht im Lichte der Offenbarung, aber in der Schöpfung und in der Waltung über menschliche Angelegenheiten, erkannt hatte. Und nicht umsonst flehete er zum lebendigen Gotte. Ei- nes Nachmittags, als er mit dem Heere noch durch Gallien zog, sab er am Himmel, über der Sonne, ein leuchtendes Kreuz, mit dieser Über- schrift: „Durch dieses siege!" (jovtw vixa). Staunen ergriff ihn und das ganze Heer, welches, so wie er, die Erscheinung sah. In der folgenden Nacht erschien ihm Christus selbst. Aus dessen Gebot und be- stärkt durch den christlichen Priester wählte Constantin das himmlische Zeichen mit dem Monogramm des Namens Christi (X) zum Heereszei- chen tyucpvqov, lajtärum.j Voran vor dem Heereszuge, wo früher nur Adler und Götterbilder gesehen wurden, wehete von nun an die Fahne des Kreuzes und führte von Sieg zu Sieg.

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 316

1849 - Münster : Coppenrath
rr 316 im schlimmsten Sinne des Wortes. Von der Art waren Tibe- rius, Caligula, Claudius und Nero. Diese überschritten alle Grenzen der Mäßigung und trieben mit dem Leben und dem Vermögen der edelsten Bürger ein grausames Spiel. 1. Tiberius Claudius Nero (14-37). — Dieser war bereits sechs und fünfzig Jahre alt, als er die Negierung über- nahm, die er schon früher mit seinem Vater getheilt hatte. Er war ein Mann von Kraft und großen Anlagen, aber von einer finstern, höchst argwöhnischen Gemüthsart. Wie Auguftus so trug auch er den äußern Schein der Mäßigung zur Schau und ließ sich vom Senate, dessen sklavische Gesinnung er kannte, lange bitten, die Regierung seines Vaters fortzusetzen, bevor er einwil- ligte. In den ersten acht Jahren seiner Negierung erfüllte er alle Pflichten eines milden und weisen Regenten, und Alles blieb in den alten Verhältnissen. Aber es kam bald die Zeit, wo man den heuchlerischen Despoten kennen lernen sollte. Auf Ver- langen seiner Mutter Livia hatte er seinen Neffen Germanicus adoptirt und ihn nach Deutschland geschickt, um hier die römische Herrschaft wieder herzustellen. Nach drei Jahren glorreicher Kämpfe und Siege wurde er nach Nom zurückberufen. Mit heimlichem Ingrimm sah Tiberius die Beweise von Liebe und Verehrung, die man in Rom dem jungen liebenswürdigen Helden gab. Solche Zuneigung schien ihm gefährlich, und um ihn den Augen des Volkes zu entziehen, schickte er ihn als Statthalter nach, dem Orient. Nachdem er hier Cappadocien und Comma- gene zu Provinzen gemacht und einen König in Armenien einge- setzt hatte, wurde er durch den syrischen Statthalter Piso, der ihn beobachten mußte, vergiftet (19). Heuchlerisch stimmte Tibe- rius in die allgemeine Trauer über den Tod des Helden ein, und Piso tödtete sich oder wurde auf kaiserlichen Befehl aus dein Wege geräumt. Seit dem Hintritt des gefürchteten Neffen glaubte Tiberius keiner Verstellung mehr zu bedürfen und führte eine rücksichtslose Gewaltherrschaft. Seiner persönlichen Sicherheit wegen versam- melte er die bisher in Italien zerstreuten Garden in einem festen Lager bei Rom und gestattete dem Anführer derselben, Sejanus, großen Einfluß auf die Regierung. Diese stets schlagfertige Macht hielt Alles in Schrecken. Die Volksversammlungen hörten

5. Die alte Geschichte - S. 94

1872 - Münster : Coppenrath
94 Ueberwundenen zu einer Riesenstadt aus, die von ihm den Namen Ninive erhielt. Dann setzte er seine Eroberungen im Osten fort. Er kam bis nach der Stadt Bactra. Hier lernte er eine schne und kluge Frau kennen, die Semiramis hie. Es ging die Sage, sie wre die Tochter einer Gttin, von der sie gleich nach der Geburt ausgesetzt sei; Tauben htten ihr Nahrung gereicht und unter ihren Flgeln sie erwrmt. Diese wunderbare Frau gab ihm ein Mittel an die Hand, wie er die Stadt, deren Belagerung ihn aufhielt, bezw'ngen knne. Es gelang, und die Freude der den Sieg, wie auch die Schnheit und Klugheit der Semiramis rissen den König der-maen hin, da er sie zur Gemahlin whlte. Semiramis. ^ xnach dem Tode des Ninus herrschte Semiramis als Vormnderin ihres Sohnes Nim;cts. Sie setzte sich vor, den Ruhm ihres Gemahls noch zu bertreffen. Babylon wurde so vergrert und verschnert, da die Nach51 richten hierber au's Unglaubliche grenzen. Aber auch als Heldin wollte sie glnzen. An der Spitze eines groen Heeres durchzog sie in hast'ger Siegeseile die Lnder Asiens und be-zwang die noch nicht unterjochten Völker. Das assyrische Reich erstreckte sich bald vom mittellndischen Meere bis zum Indus und vom schwarzen bis zum arabischen Meere. Stannenswerthe Anlagen verherrlichten und verewigten berall ihre Siegesbahn-Zuletzt hrte sie noch von einem Volke der Jndier. Da5 Land, welches diese bewohnten, sollte das grte und schnste der Erde sein. Vor allem mute das erobert werden, und sie zog mit Heeresmacht dahin. Schon mar sie siegreich der den Grenzflu Indus in's Innere des Landes gedrungen, als sie pltzlich auf ein groes Heer stie, dessen Anblick sie erschreckte. An der Spitze desselben stand eine Reihe Elephanten, welche nicht allein ganze Thrme voll Krieger auf ihren Rcken W gen, sondern auch mit ihrem Rssel alles zerschlagen, mit ihren Fen alles zertreten konnten. Schon vor ihrem Anblick wu^ den die Pferde scheu. Die stolze Beherrscherin Asiens wollte

6. Die alte Geschichte - S. 165

1872 - Münster : Coppenrath
165 und wachte sogar der die genaue Befolgung derselben. Er verschnerte die Stadt und rief Gelehrte und Knstler dahin, welche auf die Bildung des Volkes einen wohlthtigen Einflu hatten. Die Athener nannten ihn zwar Tyrann; aber dieser Name bedeutete bei den Griechen nicht, wie bei uns, einen grausamen Menschen, sondern einen solchen, der sich in einem ; Freistaate zum Oberherrn aufwirft. *) Pisistratus starb im 1 hohen Alter, 527 vor Chr., mit dem Ruhme, das Wohl seiner Baterstadt nach Krften befrdert zu haben. Die Tyrannen Hippias und Hipparchus. Pisistratus hinterlie die Regierung seinem ltesten Sohne Hip-plas, der seinen Bruder Hipparchus an derselben theilneh-men lie. Beide folgten dem guten Beispiele ihres Vaters; beide befrderten das allgemeine Wohl und waren groe Freunde der Kunst, besonders der Dichtkunst, beide regierten sehr gelinde und gemigt. Aber ungeachtet aller Milde und Migung ihrer Herrschaft fanden sich doch viele Athener, welche, der Ne-gierung der Tyrannen berdrssig, sich nach der alten Freiheit sehnten. Da fhrte pltzlich eine geringfgige Ursache den Sturz der Tyrannen herbei. Damals lebten zu Athen zwei junge Brger, die durch das engste Band der Freundschaft mit einander verbunden waren, Harmodius und Ariftogiton. Die Schwester des ersteren wurde einst von Hipparchus ffentlich beleidigt, indem er sie von einem feierlichen Umzge verwies. Hierbei ergrimmte der Bruder, und noch mehr dessen Freund Aristogiton. Beide faten den Plan, ihr Leben daran zu setzen, um die Stadt von den Tyrannen zu befreien. Das nahende Fest der Panathenen, bei welchem alle Brger bewaffnet erscheinen durften, ward zur Ermordung derselben bestimmt. *) Weil ein solcher gewhnlich zu den gransamsten Mitteln greift, um sich auf dem gewaltsam an sich gerissenen Throne zu behaupten, so hat sich bei nns mit dem Namen Tyrann" der Nebenbegriff eines hinterlistigen und gransamen Zwingberrn verbunden.

7. Die alte Geschichte - S. 217

1872 - Münster : Coppenrath
217 Schlacht bei Leuktra (371). Dieser biedere Held stand jetzt an der Spitze des thebanischen Heeres und rckte den Spartanern khn entgegen. Sein Freund Pelopidas befehligte eine besondere Abtheilung thebanischer Jnglinge, die heilige Schar genannt, welche sich durch einen feierlichen Eid verbun-den hatte, zu siegen oder zu sterben. Bei dem Stdtchen Leuk-tra in Botien stieen die Thebaner auf ein groes fpartani-sches Heer. Mustervoll stellte Epaminondas sein Huflein gegen dasselbe auf. Um nicht von der greren Zahl berflgelt zu werden, lie er es in einer schrgen keilfrmigen Richtung ge-gen dasselbe anrcken. Das Eigenthmliche dieser schrgen Schlachtordnung, durch welche auch der König von Preußen, i Friedrich der Groe, im siebenjhrigen Kriege die Schlacht bei Zeuthen (1757) gewann, besteht darin, da der Feind, auf einem Punkte mit Uebermacht angegriffen, sein Heer nur vereinzelt wirken lassen kann. Die spartanischen Schlachtreihen wurden durchbrochen, ihr König niedergehauen, mit ihm die Scharen seiner Getreuen. Da wichen die Spartaner bestrzt zurck und suchten ihr Heil in der Flucht. Durch diesen Herr-lichen Sieg gewann Theben einen groen Einflu in ganz Griechenland. Im Norden trat Pelopidas als Schiedsrichter auf und ordnete sogar die Thronfolge in Macedonien. Als die Nachricht von dieser Niederlage nach Sparta kam, waren die Spartanerinnen, deren Shne sich durch feige Flucht gerettet hatten, uerst traurig; sie mochten sich vor Scham nicht sehen lassen. Diejenigen aber, deren Shne gefallen waren, erschienen frhlich, mit Blumenkrnzen geschmckt, auf dem Markiplatze, umarmten sich und wnschten sich Glck, dem Vaterlande so heldenmthige Shne geboren zu haben. Man war jetzt in groer Verlegenheit, wie man mit den Flchtlingen verfahren solle; denn das Gesetz des Lykurgus verurtheilte sie zu den hrtesten Strafen. Aber in dieser Zeit der Noth bedurfte man der Krieger zu sehr; deshalb sagte der eine König: O, lasset das Gesetz lieber fr heute schlafen, morgen aber in

8. Die alte Geschichte - S. 263

1872 - Münster : Coppenrath
263 Zusammenknfte auf dem aventinischen Hgel in dem neu er-richteten Tempel der Gttin Diana gemeinschaftlich feierten. Man kann denken, da der König durch seine khnen Neue-rungen sich bei Vielen Ha und Feindschaft zuziehen mute. Darum glaubten auch die bergangenen Shne des Tarqui-nius, Aruns und Lucius Tarquinius, jetzt sei es der geeignetste Zeitpunkt, sich des Thrones zu bemchtigen. Der alte Servius aber, eingedenk des Todes seines Vorgngers, hatte sich mit ihnen auszushnen gesucht. Er hatte seine beiden Tchter mit den beiden Shnen desselben verheirathet. Wie diese, so waren auch seine Tchter von ganz entgegengesetztem Charakter. Seine jngere, Tullia, war wild und herrschschtig, wie Lucius Tarquinius; seine ltere, die auch Tullia hie, hingegen sanft und gutherzig, wie Aruns Tarquinius. Da gab nun Servius, in der Hoffnung, die heftigen Gemther durch eine Verbindung mit den sanften zu mildern, seine jngere Tochter dem Aruns, seine ltere dem Lucius zur Ehe. Aber der Erfolg fiel ganz gegen seine Hoffnung aus. Die jngere Tullia tdtete ihren Mann; dagegen Lucius Tarquinius seine Frau, und nun verband sich das gleiche Paar mit einander. Hiermit noch nicht zufrieden, faten sie gemeinschaftlich den Plan, den vor Alter und Gram gebeugten Servius vom ! Throne zu strzen. Sie verleumdeten ihn und wiegelten eine Menge Senatoren und einen Theil des Volkes durch Ge-schenke und noch weit grere Versprechungen gegen ihn auf. Endlich erschien Lucius, angespornt von seinem Weibe, in der Rathsversammlung, mit allen Zeichen der kniglichen Wrde, strzte den ihm entgegentretenden greisen Servius die steinernen Stufen hinab und schickte Trabanten nach, ihn zu ermorden. In einer der Straen, durch welche Tullia fuhr, um ihren Mann als König zu begren, lag der er-mordete König. Und die unmenschliche Tochter jagte wie im Triumphe der den noch rauchenden Leichnam des Vaters hin! Blut bespritzte den Wagen und sie selbst. Die Strae, in

9. Die alte Geschichte - S. 235

1872 - Münster : Coppenrath
I 235 groen persisch-macedonischen Reiche zu vereinigen und dieses auf die hchste Stufe gemeinsamer Bildung zu bringen. Allein mitten unter seinen groartigen Plnen erkrankte er pltzlich zu Babylon. Ein hitziges Fieber, die Folgen seiner Anstrengun-gen, zum Theil auch der Schwelgerei, welcher er sich hingab, lie alle Hoffnung auf Genesung verschwinden. Die Feldherren standen wehmthig um sein Lager und reichten ihm die Hand. | Er hob den Kopf etwas in die Hhe, sah jeden bedeutungsvoll i an und sprach: Ich ahne, es werden nach meinem Tode blu-tige Kmpfe erfolgen." Man fragte den Sterbenden: Wen i er zu seinem Nachfolger bestimme?" Er antwortete: Den | Wrdigsten!" Hierauf verschied er, im Jahre 323 vor Chr., I in einem Alter von zweiunddreiig Jahren, nachdem er nur I zwlf Jahre und acht Monate regiert hatte. Sein frher Tod . war ein groer Verlust fr die Menschheit. Nichts war ge-ordnet in dem groen Weltreiche, und bald fiel dieses selbst i in Trmmer auseinander. 73. Zerfall des macedonischen Weltreiches. Was Alexander auf dem Todesbette ahnend vorhergesagt hatte, ging nur -zu bald in Erfllung. Da er keinen regie-rungsfhigen Erben hinterlie, sondern nur einen bldsinnigen Bruder und zwei unmndige Kinder, von denen das jngste erst nach seinem Tode zur Welt kam, so wollten jetzt seine Hauptfeldherren selbst Erben sein. Jeder glaubte, ihm komme rechtmig ein Theil von dem Reiche zu, an welchem er habe erobern helfen, und es erhob sich ein zweiundzwanzigjhriger blutiger Kampf um den Thron unter Fürsten aus verschiedenen Familien. Anfangs behauptete Perdikkas, welchem Alexander auf dem Todesbette den Siegelring bergehen hatte, das hchste Ansehen. Er bernahm die Wrde eines Reichsverwesers und bertrug den brigen Fürsten Satrapien oder Statthalterschaften. Er hatte aber die Reichsverwaltung nur in der Hoffnung i

10. Die alte Geschichte - S. 324

1872 - Münster : Coppenrath
324 erfolgenden Schreckensauftritten, welche Rom wiederholt an den Abgrund des Verderbens fhrten. Die Sittenverderbni nahw tglich mehr Ueberhand. Die Abgaben wurden erlassen, rochent' lich Brod unter das Nolk vertheilt, wodurch man dieses aller Arbeit entwhnte. Auch suchte man dasselbe durch Schauspiele zu belustigen. Das grte Vergngen war, Menschen gegen einander oder gegen wilde Thiere auf Leib und Leben kmpfett zu sehen; und es fanden sich immer Elende, die sich zu solchett grlichen Kampfspielen sogar besonders fttern und abrichtett lieen. In der Regel wurden diese an den hchsten Festen der Götter oder beim Begrbnisse groer Männer aufgefhrt. Nach solchen blutigen Schauspielen schrie das entartete Volk eben f laut wie nach Brod. Und was lie sich Gutes von den Kitt" dern hoffen, die ein so schlechtes Beispiel der Erwachsenen tag" lich vor Augen hatten, und deren Erziehung verdorbenen grie-chischen Sklaven berlassen wurde! Das Schlimmste war noch, da zu Rom Jeder, und war er auch noch so verdorben, das Recht hatte, in der Volksver" sammlnng zu erscheinen und hier der die wichtigsten Ang^ legenheiten des Staates, der Krieg und Frieden, der die W setzung der hchsten Ehrenmter, seine Stimme abzugeben. ihm schmeichelte, wer ihm Gewinn versprach, dem gab er fte ohne Bedenken. Der Verkauf der Stimmen wurde bald eitt gewhnlicher Erwerb. So war es einzelnen reichen und mch' Ligen Brgern mglich gemacht, ihre Hand nach dem Herrscht stabe auszustrecken und dieses ehrschtige Streben durch ^ wohlbezahlte Volkspartei durchzusetzen. Selbst der sonst so achtbare Senat konnte der nieder^ Habsucht und feilen Bestechlichkeit nicht widerstehen. Der Krieg gegen Jugrtha liefert einen traurigen Beleg hierzu. 105. Krieg gegen Jugnrtha (111105 vor Chr.). Marius. Jngurtha, der an Kindes Statt angenommene Enkel de Masinissa, sollte sich mit seinen beiden Vettern Hicmpf0
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